wurde am 17. November 1875 in New York gegründet. Der Hauptsitz der Gesellschaft ist heute in Adyar bei Madras (Chennai) in Südindien. Die Theosophische Gesellschaft ist eine Vereinigung von Wahrheitssuchenden. Sie streben danach, das Gemeinschaftsbewußtsein der Menschheit zu stärken und eine spirituelle Geisteshaltung zu fördern. Internationale Präsidentin der Theosophischen Gesellschaft (Adyar) ist seit 1980 Radha Burnier.
Da die Theosophische Gesellschaft sich weit über die gesamte zivilisierte Welt ausgebreitet hat und Angehörige aller Religionen sich ihr als Mitglieder angeschlossen haben, ohne deshalb die Lehren und Anschauungen ihrer besonderen Religionen aufzugeben, ist es wünschenswert, die Tatsache zu betonen, daß die Mitglieder der Gesellschaft an keine Lehrmeinung oder Anschauung, von wem immer sie auch stammen mag, in irgendeiner Weise gebunden sind. Sie sind völlig frei, eine jede anzunehmen oder zurückzuweisen. Die Anerkennung der drei Ziele der Gesellschaft ist die einzige Bedingung für die Mitgliedschaft.
Der Name Theosophie (theos = Gott, sophia = Weisheit) wurde im 3. Jahrhundert n. Chr. im Umfeld von Ammonius Sakkas gebraucht, auf den die von Plotin gegründete neuplatonische Philosophie zurückgeht. Sie geht davon aus, daß die gesamte Menschheit eine innere Einheit bilde. Daher sei in den Religionen und Mythen der Völker ein innerer Wahrheitskern verborgen, und es sei die Aufgabe suchender Menschen, zu diesem Wahrheitskern vorzudringen.
Die Theosophische Gesellschaft tritt daher für eine Geisteshaltung ein, die die Einheit allen Lebens in den Mittelpunkt ihrer Betrachtungen stellt. Darunter versteht sie auch die Verbundenheit mit der Tier- und Pflanzenwelt und die Einheit der Menschheit über alle weltanschaulichen Unterschiede hinweg. Der Geist universaler Bruderschaft und Weisheit ist unbegrenzt, deshalb genießt jedes Mitglied Denkfreiheit im Rahmen der Toleranz.